Chronik

Die Anfänge auf blasmusikalischem Gebiet in Arnfels lassen sich heute nur noch schwer erforschen. Es wurden keine Aufzeichnungen gemacht und diese Übersicht konnte zum größten Teil nur nach Erzählungen erstellt werden.

Vor dem ersten Weltkrieg gab es keine Musikkapelle. Musiker aus den umliegenden Gemeinden und aus Arnfels trafen sich, um bei verschiedenen Veranstaltungen zu spielen. Man half sich gegenseitig und spielte so im ganzen Gerichtsbezirk. Die Ansprüche waren auch nicht besonders groß. Eine 10 – 15 Mann starke Kapelle war die Regel. Meist waren es Musiker, die vorher bei der altösterreichischen Militärkapelle gedient haben.
Auf die Ausbildung von Jungmusikern legte man keinen großen Wert, denn je größer die Kapelle, umso kleiner war der Verdienst. Die Söhne der Musiker wurden ausgebildet, aber höchst selten ein Außenstehender. Diese jungen Leute mussten beim „Musiklehrer“ schwere Arbeit verrichten, damit ihnen eine Ausbildung gegeben wurde.

Erst im Jahr 1923, als Kaplan Leitner nach Arnfels kam, änderte sich die Lage. Kaplan Leitner stammte aus einer musikalischen Familie, sein Vater war Leiter einer Musikkapelle. Er begann mit Eifer eine Ortskapelle zu gründen. Im Jahr 1926 wurde Herr Kaplan Leitner versetzt und Herr Friedrich Stelzl sen. übernahm bis 1936 die Musik. In dieser Zeit hieß sie einmal Feuerwehrkapelle, dann Kameradschaftskapelle. Nach 1936 leitete Herr Anton Kürbisch die Musik. In einer Verordnung des Landeshauptmannes von Steiermark aus dem Jahre 1938 wird eine Ortskapelle Arnfels mit 16 Mann erwähnt.
Während des zweiten Weltkrieges waren einige Musikkameraden beim Militär. Da es schon Nachwuchs gab, konnte auch während dieser Zeit zu verschiedenen Anlässen gespielt werden.

Im Jahr 1950 gab es den 1. Obmann, und zwar Herrn List. Als Herr Kürbisch im Jahr 1952 die Kapellmeisterstelle aus Altersgründen zurücklegte, übernahm Herr Friedrich Stelzl jun. die Leitung. Herr Kaplan Riedl war von 1952 – 1954 der Obmann. Herr Friedrich Stelzl jun. war bis 1963 Kapellmeister. In dieser Zeit waren auch noch Johann Petritsch (1955) und Herr Franz Frank (1956 – 1963) die Obmänner des Vereines. Mit dem Ableben von Herrn Stelzl jun. übernahm nun sein Sohn Fritz Stelzl (der III.) die musikalische Leitung. Herr Passat war von 1963 – 1967 der Obmann. Im Jahr 1968 war Friedrich Kriebernegg sen. Obmann der Kapelle.

Ende 1968 gab es wieder einen Wechsel. Herr Karl Godina, als Kapellmeister und Herr Hans Pacher als Obmann standen der Musik vor. In dieser Zeit erhielt die Musik ihre erste Tracht (Steireranzug). 1974 – 1977 stand die Kapelle unter der Leitung von Musiklehrer Zettl aus Wildon. Durch verschiedene widrige Umstände verloren die Musiker den Mut und lösten 1977 die Marktmusik auf. Über ein Jahr gab es in Arnfels keine Blasmusik. Aber wer ein eingefleischter Musiker ist, der kann es doch nicht lassen.
Die Musikkameraden Kriebernegg, Prasser, Lederhaas, Strohmaier, Stelzl und Seyfried suchten eine neue Führung. Diese fanden sie in Josef Karner sen. als Obmann und Dir. Konrad Zöhrer als Kapellmeister. Über Ersuchen der Musiker wurde in der Volksschule geprobt. Aus dieser ersten Probe wurden nun schon viele. Der Aufbau der Musik begann. Die finanzielle Basis lieferten der Fleiß und die Begeisterung aller Musiker und das organisatorische Talent der Familie Karner. Zu Fronleichnam 1978 wurde das erste Mal wieder mit Kapellmeister Dir. Zöhrer öffentlich gespielt. Damals spielten 17 Musiker. Seit 1980 probt die Kapelle in einem Kellerraum der Grenzlandsportstätte.
Größter Wert wurde auf die Ausbildung der Jugend gelegt. Herr Herbert Kriebernegg, heute Kapellmeister der Marktmusikkapelle, unterrichtete die Blechbläser. Sein Bruder Fritz, heute Kapellmeister der Marktkapelle Wildon, legte den Grundstein für die Klarinettengruppe unserer Kapelle. Im Jahr 1980 wurde für die Musikkapelle eine neue Tracht angeschafft – dies war die „Pößnitztaler Tracht“. Die Marketenderinnen erhielten das „Saggautaler-Dirndl“. Seit 1982 ist das Weihnachtswunschkonzert ein fester Bestandteil des musikalischen Terminkalenders. Aus gesundheitlichen Gründen legte Dir. Konrad Zöhrer im Jahr 1988 die Kapellmeisterstelle zurück. Herbert Kriebernegg übernahm die Leitung der Kapelle.
Obmann Josef Karner trat aus Altersgründen im Jahr 1992 ab und Sohn Gerhard Karner wurde zum Obmann gewählt. Die ausgezeichnete Ausbildung der jungen Musiker erfolgt seit 1990 durch die Erzherzog-Johann-Musikschule Wies. Im Jahr 1994 veranstaltete die Marktmusikkapelle das Bezirksmusikfest, woran 30 Kapellen mit ca. 900 Musikern teilnahmen.

Nachdem die Tracht nicht mehr den Anforderungen entsprach, wurde die Musikkapelle (51 Musikerinnen und Musiker) im Jahr 1995 neu eingekleidet. Erstmals konnten auch 4 Marketenderinnen in ein schönes Dirndl gekleidet werden.
Die finanzielle Basis wird durch Abhaltung diverser Veranstaltungen (Fetzenmarkt, Marktfest, Weihnachtswunschkonzert) sowie durch Subventionen geschaffen.

Die Marktmusikkapelle nahm in den 90er – Jahren an Wertungsspielen teil und konnte ausgezeichnete Erfolge erzielen:Ausgezeichneter Erfolg bei der Konzertwertung 1991 in Leibnitz – MittelstufeSehr guter Erfolg bei der Marschwertung 1994 in Lebring – Stufe DAusgezeichneter Erfolg bei der Konzertwertung 1996 in Deutschlandsberg – OberstufeAusgezeichneter Erfolg bei der Konzertwertung 1998 in Leibnitz – Oberstufe Im April 1999 konnten im vollbesetzten Weißen Saal der Grazer Burg Obmann Gerhard Karner und Kapellmeister Herbert Kriebernegg aus der Hand von Landeshauptmann Waltraud Klasnic den „Steirischen Panther“ übernehmen. Der „Steirische Panther“ ist eine Stiftung des Landeshauptmannes und wird als Auszeichnung an Musikkapellen für besondere musikalische Leistungen verliehen. Um in den Besitz dieser Auszeichnung zu gelangen, sind sehr hohe Anforderungen zu erfüllen. Der Musikverein muss innerhalb von fünf Jahren an drei Wertungsspielen teilnehmen und diese mindestens mit gutem Erfolg bestehen.

Der Erhalt des „Robert-Stolz-Preises“ war das nächste große Ziel der Marktmusikkapelle. Hiefür war ein weiterer „Ausgezeichneter Erfolg“ notwendig, welcher bei der Marschwertung 1999 in Gabersdorf in der Stufe C erreicht wurde. Für das Erreichen von „Ausgezeichnete Erfolge“ bei drei Wertungen in den letzten fünf Jahren wurde die Marktmusikkapelle am 12. Mai 2000 im Weißen Saal der Grazer Burg mit dem „Robert-Stolz-Preis“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurden durch Hans Stolz (Neffe des großen Komponisten Robert Stolz), Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic und Landesobmann Prof. Dr. Wolfgang Suppan überreicht.
Die Marktmusikkapelle nahm am 1. April 2001 im gut besetzten Kulturzentrum Leibnitz am Konzertwertungsspiel des Steirischen Blasmusikverbandes teil. Trotz der sehr kritischen Bewertung der Juroren gelang es den 58 Musikerinnen und Musikern der Marktmusikkapelle unter der Leitung von Kapellmeister Herbert Kriebernegg, die Erfolge der Jahr 1996 und 1998 zu bestätigen, und man erreichte in der Kategorie Oberstufe erneut einen „Ausgezeichneten Erfolg“. Mit 96,17 von möglichen 100 Punkten erhielt die Marktmusikkapelle Arnfels neben der Marktkapelle Wildon die höchste Bewertung. Die Mühe monatelanger Probenarbeit hatte sich wieder einmal gelohnt.

Im Juni 2003 nahm der Musikverein an der Marschwertung in Lebring teil und konnten in der Stuf C einen „Sehr guten Erfolg“ erreichen.

Mit großer Freude konnte daher am 13. März 2003 im abermals vollbesetzten Weißen Saal der Grazer Burg den 2. „Steirischen Panther“ von Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic im Empfang genommen werden.

Am 28. März 2004 nahm die Kapelle am Konzertwertungsspiel des Steirischen Blasmusikverbandes im Kulturzentrum Leibnitz teil. Das Blasorchester trat erstmals in der Stufe D „Kunststufe“ an und erreichte mit 94,5 Punkten einen ausgezeichneten Erfolg.

Für die 3. Auszeichnung bei einer Bewertung innerhalb von 5 Jahren sorgte das Antreten im Juni 2005 bei der Marschwertung in Großklein in der Stufe C. Somit war die Voraussetzung geschaffen, den Robert-Stolz-Preis im Mai 2006 zum zweiten Mal verliehen zu bekommen.

Nach langen und schwierigen Verhandlungen konnte im August 2004 mit dem Bau des neuen Musikheimes begonnen werden. Im November 2006 konnte ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen und das „Haus der Musik“ bezogen werden. Die feierliche Eröffnung erfolgt am 10. Juni 2007.

Der Musikverein ist sich bewusst, dass solche Leistungen nur erbracht werden können, wenn alle Musikerinnen und Musiker und ihre Familien mit großem Fleiß das ganze Jahr über mitarbeiten. Diese schönen Erfolge geben Anlass, nicht nur den Mitgliedern der Kapelle zu danken, sondern auch dem Bürgermeister und dem Gemeinderat Arnfels für die finanzielle Unterstützung sowie der Erherzog-Johann-Musikschule Wies für die ausgezeichnete Ausbildung der jungen Musiker.

Auch die Anteilnahme und das stets offene Ohr der Bevölkerung für ihre Anliegen wissen die Musiker überaus zu schätzen.
Obmänner:

H. List 1949 – 1952
K. Riedl 1952 – 1954
Johann Petritsch 1955
Franz Frank 1956 – 1963
H. Passat 1964 – 1967
Friedrich Kriebernegg 1968
Ing. Hans Pacher 1969 – 1977
Josef Karner 1979 – 1991
Gerhard Karner 1992 – 2007
Johann Hartinger 2007 – 2014
Christian Lederhaas 2014 – 2020
Michael Pürstner 2020 – heute
Kapellmeister:

Karl Kürbisch – 1952
K. Riedl 1952 – 1954
Franz Stelzl sen. 1954 – 1963
Franz Stelzl jun. 1963 – 1968
Karl Godina 1968 – 1974
Franz Zettl 1974 – 1977
Konrad Zöhrer 1979 – 1989
Herbert Kriebernegg 1989 – 2016
Angela Stenitzer 2016 – 2017
Stefanie Oswald 2017 – 2018
Karl Miheu 2018 – heute

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